Am 26. Tag der Besetzung wurde gestern, Dienstag 8. November, das Epizentrum in der Lindengasse 60-62 mit einem riesigen Polizeieinsatz geräumt. Sogar ein Räumpanzer war vor Ort.
Dies ist sicher nicht das Ende. Die Besetzung der Lindengasse war seit 20 Jahren die längste Hausbesetzung in Wien, seit dem Ernst-Kirchweger Haus dauerten die längsten Besetzungen 10, 11 und 7 Tage, alle anderen waren kürzer. Aber natürlich ist die Anzahl der Tage nicht das entscheidende Maß. Vielmehr war das Epizentrum ein Experiment, in dem eine schier unüberschaubare Anzahl Menschen involviert war, viele von ihnen waren das erste Mal praktisch in eine Hausbesetzung involviert. Soziale Bindungen wurden geknüpft und vertieft, und unzählige Erfahrungen gemacht.
Sicher ist auch vieles falsch gelaufen, und nicht nur deshalb wird die kommende Zeit nun intensiv für die Reflexion genutzt werden, die während der Besetzung zwar laufend statt fand, aber oft viel zu kurz kam.
Für die Termine, die momentan im Programm stehen, werden hoffentlich zumindest teilweise Ausweichorte gefunden, in dem Fall wird dieser Ort dann im Programm angegeben. Wenn ihr selbst Veranstaltungen geplant habt, könnt ihr vielleicht selbst Ausweichorte finden und uns per email (epizentrum (at) riseup (punkt) net) mitteilen.
Bis bald!
Ab sofort: Telekolleg der FUW http://freieuniversitaet.wordpress.com
und hoffentlich bald wieder einen Raum fuers Plenum!
Bei allem was auch immer so falsch gelaufen ist hat sich vor allem eines gezeigt dass ein absoluter Bedarf für einen Freiraum besteht der nicht demagogisch vereinnahmt wird. Ein solches Konzept zu erarbeiten und umzusetzen und dabei die notwendigen Schutz und Abwehrmassnahmen vom Anfang an zu implementieren um Unterwanderung und Sabotierung von vornherein auszuschliessen, seh ich als äußerst dringlich an. Jedwede Demagogik auszuschliessen, die sich ja vorzüglich missbrauchen lässt, und wieder den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen und dabei gegenseitige Toleranz und Respekt walten lassen, das wünsch ich mir 🙂
Hy, das Tüwi steht vor dem aus und soll im kommenden Sommer geräumt werden. Die Lage ist zwar nicht so innerstädtisch aber dafür mit viel grün und guter Luft ;-). Weiters liegt dort fast der ganze erste Stock brach und würde sich auf dementsprechende Revitalisierung freuen. Wär echt schad wenn dieses Fleckchen alternativer Kultur verschwinden würde, es liese sich vorzüglich ein alternatives Zentrum einrichten. Die übrig gebliebenen Tüwianer scheinen ja bereits total vereinnahmt zu sein, denn es rührt sich in sachen Protest rein gar nix.
ein umfangreicher Pressespiegel vom ersten Tag an bis einschließlich der Räumung dokumentiert die Darstellung der Besetzung in kommerziellen sowie alternativen/unkommerziellen Medien: http://epizentrum.noblogs.org/pressespiegel
Eigene Beiträge, Fotos, Videos finden sich unter den entsprechenden Rubriken in diesem Blog.